Rennweg am Katschberg 47° 1′ N , 13° 37′ O

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Rennweg zur Würde,
dem Platze zur Zierde,
dem Menschen zur Freude
steht dieses Gebäude!

(Verfasser unbekannt)

 

Als mein Papa 18 Jahre alt wurde, übernahm er die Landwirtschaft. Um bestens auch auf die Gastronomie vorbereitet zu werden, absolvierte er auch eine Lehre als Koch am Katschberg, Zu dieser Zeit lernte er meine Mama kennen, die er im Jahre 1976 heiratete. Gemeinsam übernahmen meine Eltern 1977 den Gasthof. Da mein Papa neben der Gastwirtschaft auch den Forstbetrieb leiten musste und jahrelang im Gemeindegeschehen mitwirkte, kümmerte sich vor allem meine Mama um die Geschicke des Gasthofes. Über 25 Jahre lang war Papa außerdem noch als Obmann der Katschtaler Trachtenkapelle tätig.

1977 wurde meine Schwester Claudia geboren und 1979 kam mein Bruder Seppi auf die Welt. Zur Überraschung haben sie mich dann 1987 als kleine Schwester bekommen. Wir Kinder halfen in den Ferien und schulfreien Zeiten im elterlichen Betrieb mit, wobei mein Bruder Seppi schon damals am liebsten mit unserem Papa mit in den Forst ging. Die schulischen Ausbildungen durften wir uns stets selbst aussuchen und so entwickelten wir uns in die verschiedensten Richtungen. Meine Schwester Claudia lebt in Baden bei Wien.

Mein Bruder Seppi mit Ehefrau Andrea und den Töchtern Marie und Hannah wohnen gemeinsam mit meinen Eltern in einem Privathaus unweit vom Betrieb entfernt. Das Jahr 2014 brachte für uns eine wesentliche und schöne Veränderung mit sich. Unser Papa übergab mir den Gasthof und Seppi die Verwaltung der Forstwirtschaft. In der wohlverdienten Pension stehen unsere Eltern aber trotzdem mit Rat und Tat täglich zur Seite.

In den letzten Jahren hat sich dann auch noch so Einiges getan: Neben zahlreichen Renovierungen und Umbauten im Haus, wurden mein Lebensgefährte Peter und ich stolze Eltern von Julian (2015) und Elena (2020). Darauf folgte dann 2024 unsere Hochzeit. Alle zusammen schreiben wir jeden Tag und jede Minute ein bisschen weiter bei unseren Geschichten…

(Geschrieben von Elisabeth Heiß im November 2014, ergänzt im Jahr 2024)

 

Wie alles begann...

Meine Großeltern Josef und Herta Heiß haben 1950 geheiratet und gemeinsam den Gasthof und die Landwirtschaft geführt. Meine Oma Herta war bereits in erster Ehe mit Andreas Strafner verheiratet, der 1944 im Krieg gefallen ist. Für die beiden Kinder aus der ersten Ehe meiner Oma, Heidi und Andreas musste auch der Strafnerhof weitergeführt werden. 1951 kam die gemeinsame Tochter Herta und 1952 mein Papa Josef auf die Welt. Mein Opa starb bereits im Jahr 1962 und für meine Oma begann eine sehr schwere Zeit. Mit vier Kindern und zwei Betrieben hatte sie viele Jahre lang beide Hände voll zu tun.

Als mein Vater volljährig wurde, übernahm er den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb und lernte bereits während seiner Lehrzeit als Koch am Katschberg meine Mutter kennen. Sie heirateten im Juni 1976 und schenkten meiner Schwester Claudia (1977), meinem Bruder Seppi (1979) und mir (1987) das Leben. Inzwischen ist die Familie gewachsen, worüber wir sehr glücklich sind. Mein Bruder und seine Frau Andrea haben zwei Mädchen – Marie (2013) und Hannah (2015) – bekommen. Und mein Lebenspartner Peter und ich sind stolze Eltern von Julian (2015) und Elena (2020).  

 

Die Geschichte meines Namens

Im Mittelalter wurde im Auftrag des Erzbischofs von Salzburg in unserer Gegend (Pöllatal, Lanisch, Lieserkar) Bergbau betrieben. Von den reichen Erträgen zeugt das große Haus (Sitz der Knappenschaftsverwaltung), das am 3. August 1705 von Peter Heyss als „Tafern am Rennweg“ erworben wurde, der aus St. Martin im Lungau zuwanderte, wo die Familie Heiß schon seit dem 15. Jahrhundert nachweislich ansässig war. 1532 wurde ihr durch kaiserliches Patent ein adeliges Wappen verliehen. Die Bedeutung der „Tafern am Rennweg stieg dadurch, dass das Haus von 1787 bis 1918 auch kaiserlich-königliches Postamt und Poststation war, woraus sich der Name Gasthof „Post“ ableitet. Von dieser Zeit sind noch viele Geschichten überliefert und so manche sehenswerten Dinge erhalten, die zum Teil im Bezirksmuseum in Spittal an der Drau ausgestellt sind. So unter anderem eine originale Postkutsche, wie sie im 18. und 19. Jahrhundert zwischen Spittal, Rennweg und über den Katschberg verkehrte. Außerdem ein Ochsengespann, welches auf Wunsch von Andreas Heiß vom heimischen Künstler Josef Mesner gefertigt wurde und bei der Weltausstellung im Jahr 1873 in Wien den dritten Platz erzielte…

 

Das Familienwappen

„Leonhard Heyss wurde von Kaiser Karl V. am 28. März 1532 das Wappen ‚erteilt‘. Das Wappen scheint redend, heiß ist die Fackel von brennender Farbe des Knaben-Kleidung und brennend vielleicht auch sein Herz, denn warum hebt er die Hand zur Brust, statt sie wie andere Wappenknaben in die Seite zu stemmen?

 

Das Knappenbräu

Mit unserem kreierten Hausbier, dem „Knappenbräu“ verbinden wir die Geschichten längst vergangener Tage. Es ist ein vollmundiges Bio Märzen-Zwickl wie damals: naturbelassen mit dezenter Trübung. Gebraut in der Trumer Privatbrauerei nach dem Reinheitsgebot von 1516 und eine charmante Hommage an die originale Brauart.

vollmundig – süffig – naturbelassen

Der Name unseres Biers kommt von unserer Geschichte: Unser Haus stammt aus der Zeit, wo im Katschtal die Knappen arbeiteten, und Gold und Arsen abbauten. Auch auf unserem Familienwappen sind daher die Knappen erkennbar. Unserem Vorfahren Leonhard Heyss wurde von Kaiser Karl V. am 28. März 1532 das Wappen ‚ertheilt‘. Das Wappen wurde einst so beschrieben: Es scheint redend, heiss ist die Fackel von brennender Farbe des Knaben Kleidung und brennend vielleicht auch sein Herz, denn warum hebt er die Hand zur Brust, statt sie wie andere Wappenknaben in die Seite zu stemmen?

So verbinden wir mit unserem Knappenbräu die Geschichte der Vergangenheit mit der Gegenwart und bieten unseren Gästen einen besonderen Genuss, der tief in der Tradition des Hauses verwurzelt ist.